Sylvatical

Sylvi goes Sabbatical

   Mar 11

Willkommen im (Großstadt)Dschungel! Überleben für Anfänger

In einer Woche kann so viel passieren! Ich bin vollgepumpt mit Eindrücken und befürchte, dies wird ein längerer Eintrag. Ich versuche mich irgendwie kurz zu halten 😉
Montag früh bin ich in einen sehr komfortablen Bus in Singapur eingestiegen um in 6 Stunden nach Kuala Lumpur (offizielle Abkürzung KL) gebracht zu werden. Ich lernte eine sehr nette Japanerin kennen und so ging die Zeit auch schnell rum. An dieser Stelle muss ich schon mal einwerfen, dass auch wenn man vorher bestens im Bilde darüber ist, dass in anderen Ländern alles nun mal anders ist, fällt es mir doch schwer ohne Klopapier auf der Toilette auszukommen und jedesmal in einem halben See zu stehen und zu balancieren, weil 100% Rutschgefahr und Schüssel iss auch nix. Ja, anstatt Klopapier gibt es Wasserschläuche und Schüssel ist im Boden. Hmpf!
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Die berühmten Zwillingstürme, genannt Petronas.

An einem völlig anderen Punkt als angekündigt ausgespuckt, quälte ich mich mit meinem schweren Rucksack und gefühlten 50 Grad und einer gefühlten Luftfeuchte von 1000% durch die Straßen KL’s. Aber da erfuhr ich auch gleich die Gastfreundschaft der Malaien: stehe einen kurzen Augenblick verwirrt herum und schon bekommst du deinen persönlichen Guide an deine Seite, der dich überall hinbringt. Was aber auch in dem Punkt hilfreich war, weil es totalen Wahnsinn darstellt sich in KL als Fußgänger durch die Blechlawinen zu quälen. Ich habe noch nie so viel Blech mm für mm durch eine Stadt kriechen gesehen. Guter Rat, wer mal KL besuchen will: drückt gar nicht erst den Button an der Fußgängerampel, denn sie wird eh nicht grün! Und wenn es doch mal passieren sollte (in 4 Tagen 2x erlebt) dann interessiert es einfach keinen, die Autos bleiben nicht stehen, nööö…. Warum auch?
Irgendwann erreichte ich dann das Hostel in Chinatown. Sehr traditionell, also Schuhe ausziehen vor dem Betreten und willkommen in einer heimeligen Atmosphäre. Nette Zimmergenossinnen hatte ich ebenso, also alles wieder gut nach dem ersten Großstadtschock.
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Tempel, ein paar Meter von meinem Hostel entfernt.

Am nächsten Tag schaffte ich es tatsächlich lebend (Trick: klemme dich zwischen die Einheimischen) eine Touristeninfo zu erreichen und dort, noch sensationeller, einen Stadtplan zu bekommen. Ebenso war ich um ein Hop-on Busticket reicher. Aber das finde ich sehr hilfreich um sich erst mal in einer großen Stadt zu orientieren, also gleich mal rumgefahren und die wichtigsten Punkte abgeklappert. Ganz andere Nummer als Singapur. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Die zahlreichen Gerüche hauen einen erstmal um, wirklich sehr spannend. Von total lecker bis total übel ist alles dabei. Ich nutzte den Tag um mich erstmal zu einem Asien-Backpacker zu transformieren. Neuseeland-Klamotten sind hier mehr als unangebracht: viel zu heiß und viel zu ungepflegt.
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Die restliche Zeit in KL verbrachte ich damit die verschiedenen Viertel zu erkunden, dabei gefiel mir am besten Little India. Dort habe ich mir dann auch gleich irgendwo in einem Hinterhof von einer netten Inderin eine Henna-Bemalung verpassen lassen. Ich liebe es!
Außerdem bin ich nur sehr knapp einem Shoppingrausch entkommen. Es gibt einen riesen Laden vollgestopft mit indischem Kram, oh mein Gott (oder Krishna oder wie auch immer)! Ich glaubte, im Paradies zu sein. Trotz Shoppingparadies hatte ich extrem mit der Hitze zu kämpfen und schon bald entschlossen in die Cameron Highlands zu flüchten. Es ist eine Bergregion, die berühmt für ihre Teeplantagen ist und dort ist es etwas kühler.
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Also ab in den Bus! Busfahren ist wirklich super in Malaysia, es ist günstig und die Busse sind sehr komfortabel. Auch wenn man mich absichtlich in den falschen Bus steckte, obwohl ich dreimal nachfragte. Aber dann war es mir auch egal, solange ich nur den richtigen Ort erreiche und so war es dann auch. Ach, was war es herrlich das erste Mal in Tanah Rata tief einzuatmen und frische kühle Luft zu atmen. Ab zum Hostel, diesmal einfach zu finden, und dann mal die Gegend erkunden. Während ich mir beim Straßen-Inder den Bauch mit allen möglichen Leckereien vollgeschlagen habe, lernte ich Karl kennen. Karl kommt, wie der Name schon sagt, natürlich aus San Francisco, Californien. Da wir beide ganz frisch eingetroffen waren, beschlossen wir am nächsten Tag gemeinsam den Dschungel zu erkunden. Hier gibt es einen Haufen Junglewalks, leider sind einige davon überhaupt nicht brauchbar. Das stellt man fest, wenn man anfängt sich intensiver mit dem Thema zu beschäftigen. Ich bin natürlich total Neuseeland-verwöhnt, wo man Trails schon fast mit Leuchtreklame ausschildert. Hier kann man froh sein, während eines 3 Stunden Marsches ein einziges Schild zu finden, welches auch noch lesbar ist!
Wir ließen uns die verschiedenen Wege von einem Einheimischen erklären und entschieden uns dann für einen Track.
Wir schafften es auf die Spitze des Eisberges und hatten eine wundervolle Aussicht und wir sahen sogar noch etwas anderes, spannendes: eine Tarantel, die gerade ein großes Insekt gefangen hatte und in ihre Höhle schleppte. Ja, diese Tarantel war riesig! Ok, ich weiß, es ist als Frau unrealistisch von riesengroßen Spinnen zu reden, denn riesengroß fängt schon ab Fliegengröße an. Aber lasst euch sagen, ohne Übertreibung, dieses hübsche Exemplar war größer als meine Hand! Also gefühlt mindestens so groß wie ein Elefant! Und das Insekt lebte noch und machte komisch Geräusche. Es war eine Mischung aus Ekel und Faszination, die einen bewegungslos hielt und beobachten ließ. Einen Tag später hörte ich, diese Taranteln seien giftig, na prost!
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Zurück zu den wunderbar ausgeschilderten Wanderwegen:
So kam es leider, dass wir uns tatsächlich furchtbar verlaufen haben (später fanden wir dann den Hinweis auf einer Karte: the path is unclear and it is easy to get lost! Ach nee!). Also standen wir mitten im Dschungel und hatten keine Ahnung wohin und mussten einen extrem glitschigen steilen Weg wieder raufklettern. Schnell verließen mich meine Kräfte und so rutschte ich alle zwei Schritte mehr auf meinem Hintern als irgendwie vorwärts zu kommen. Ich sah aus wie Sau! Und ich bekam schon während des Kletterns Muskelkater. Hier regnet es ja immer schön viel, also alles nur Matschepampe unterwegs. Wir fanden schließlich den Rückweg und trafen dort noch auf einen motivierten Wanderer aus Tschechien, aber zu allem Überfluss fing es auch noch an wie aus Kübeln zu schütten und so schlichen wir uns zu dritt zurück. Ich war noch nie so naß! Aber ich war auch glücklich, denn der Regenwald ist wirklich wunderschön! 🙂
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Nun zu meinem persönlichen Highlight in diesen Tagen, ich hatte eine schlaflose Nacht! 🙁
Letzte Nacht wurde ich gegen 2 Uhr von einem ohrenbetäubenden Knall geweckt und dann wackelte mein Zimmer. Ich dachte, es wäre ein Erdbeben oder Überfall oder so sowas… Keine Ahnung! Dann hörte ich Stimmen draußen und sah Taschenlampen leuchten. Brr, ich grübelte was es gewesen sein könnte, hatte Angst und konnte nicht wieder einschlafen. Irgendwann ließ mich die Erschöpfung wieder einschlafen und als ich früh am nächsten Morgen schlaftrunken mit der Zahnbürste im Mund Richtung Toilette/Dusche schlich, blieb mir die Zahnbürste fast im Hals stecken, denn da lüftete sich das Geheimnis: ein Erdrutsch! Meine Damen und Herren, dies wäre ihr Weg zum Bad gewesen! Bis unter das Dach ist die matschige Erde gerutscht, mit voller Wucht und Bäumen und was weiß ich. Ich bin froh, dass es zur Schlafenszeit passierte, denn nicht auszudenken was passiert wäre, wenn dort gerade jemand lang gelaufen wäre.
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Ganz rechts im Bild mein Zimmer, im Hintergrund oben in der Mitte die Duschräume.

Immer noch schlaftrunken nahm ich dann an einer kleinen 4WD Tour teil zu dem höchsten Hügel in den CH, dem Mt. Brinchang (2032m), einer Schmetterlingsfarm, Teeplantagen, ein Tempel und all so Zeugs halt. War richtig nett, weil wir nur zu dritt waren und man einiges sehen konnte. Nur der Fahrer des Landrovers sorgte dafür, dass ich zum unzähligsten Mal in dieser Woche um mein Leben fürchtete. Der war echt völlig wahnsinnig.
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Teeeeee Teee, nichts als Tee! Soweit das Auge reicht!

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Aber auch wenn ich mich daran gewöhnen könnte, täglich meinen Erdbeertee beim Straßen-Inder zu trinken und tonnenweise frisches Naan mit all denkbaren Saucen zu verdrücken und das Klima hier sehr ansprechend ist, habe ich mich entschlossen die CH einen Tag früher als geplant wieder zu verlassen, weil man hier immer nur halbe Tage erlebt. Man muss jeden Morgen wirklich sehr früh auf den Beinen sein um was zu unternehmen, denn ab Mittag/Nachmittag fängt es so übel an zu regnen (ach, wenn ich mal was von wasserfallartigen Regenfällen in Neuseeland gschrieben haben sollte…. muss ich mich an dieser Stelle korrigieren), dass man einfach nichts mehr machen kann, außer noch mehr beim Inder zu essen.

Ich bin erstaunt, dass mein sonst so empfindlicher Magen bisher alle Experimente, inklusive Eiswürfel, die ich ständig vergesse abzubestellen, mitgemacht hat. Toi toi toi, drückt mir die Däumchen, dass es so bleibt!
Denn Montag Früh fahre ich, natürlich mit dem Bus, nach Penang. Und Penang ist berühmt für eine umfangreiche, riesengroße und wohl die beste Essensauswahl in Malaysia 🙂

Es grüßt, die Sylvi


   Mar 04

Auf Wiedersehen, Wunderland! Ein neuer Abschnitt beginnt.

Abschied fällt immer schwer. Aber ich fange erst mal mit den letzten schönen Tagen in Neuseeland an. Nach dem anstrengenden Alpine Cross war erst mal Erholung angesagt. Das kann man prima in Coromandel. Dort sind traumhafte Strände 🙂
Nach einer verrückten Begegnung in Whitianga, wo man tatsächlich behaupten wollte, wir hätten Bettwäsche aus einem Hostel geklaut (ich erzähle es gerne, wen es interessiert), haben wir Waihi Beach erreicht und einen netten Freedom Platz gefunden an dem wir ein überaus nettes älteres Ehepaar aus Auckland kennenlernten. Ich kann wieder nur sagen, die Kiwis sind ja so lieb und nett, dass man es schon gar nicht mehr für wahr hält.
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Am nächsten Tag zog es uns dann weiter an den Hotwater Beach. Wir standen dem erst sehr skeptisch gegenüber… Ein Strand an dem man an einem kleinen Abschnitt 2 Stunden vor Ebbe ein Loch in den Sand buddelt und dann hat man einen Hotpool? Naja, gehen wir mal hin, gucken es uns an und machen uns vielleicht einen kleinen Fußpool war der Gedanke. Aber es ist einfach zu verrückt wie urplötzlich ein Haufen Menschen an einem Fleck buddelt und wenn man erst mal selbst gespürt hat wie das Wasser in dem Loch heiß wird und man sich fast die Hände verbrennt… Und dann bekommt man auch noch von links und rechts ganz selbstverständlich Schaufeln angeboten… Also dann hat einen das Hotwater Beach Fieber gepackt! Das war echt witzig 🙂
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Nach dem Hotwater Beach ging es noch in die oberste Spitze Coromandels, wo man sich herrlich nach 2 Stunden staubiger Schotterstraße und herrlichen Ausweichmanövern (kaum zu glauben wie die Kiwis mit Einfamilienhäusern auf Rädern in die entlegensten Ecken kutschieren und nebenbei finden ja auch noch Straßenarbeiten statt und dann rollen da auch noch Monstertrucks) den Camper einsauen kann. ALLES war eingestaubt, der komplette Innenraum und unsere Lungen *hust
Aber auch dieses lohnt sich, siehe Bilder!
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Aber nichts ist für die Ewigkeit und so neigt sich auch die schönste Zeit dramatisch schnell dem Ende zu und wir mussten nach Auckland aufbrechen, unterwegs noch einen Abstecher nach Bombay machen, dann in Auckland den Camper abgeben, sich in einem Hotelzimmer komisch fühlen, ein wenig unmotiviert Sightseeing betreiben und dann mit einem langen Gesicht am Flughafen stehen. Ach, und ich habe noch einen Uruk hai getroffen.
Tschüss, Wunderland! Ich werde dich sehr vermissen! 🙁
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Damit beginnt nun ein neuer Abschnitt in einer völlig neuen Welt: welcome to Singapore!
Wenn an direkt aus Neuseeland kommt, ist es erst mal ein Schock! Eine große Stadt, schwüle Hitze und viele viele Menschen auf einem Haufen. Ohje!
Aber Singapur packt einen schnell, diese Stadt ist wirklich faszinierend. Die Gebäude und Shoppingmalls versetzen einen in staunen und machen sogar einen hartgesottenen Shoppingexperten innerhalb kürzester Zeit platt! Nichts, was es nicht gibt! Nichts, was es nicht im Überfluss gibt! Und das gilt für Alles!
Wir haben in einem netten Hostel in Little India gewohnt. Hier kann man sich wirklich ein klein wenig wie in Indien fühlen.
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Aber schon wieder heisst es Abschied nehmen, diesmal von meiner Reisebegleitung und auch schon von Singapur. Nun stürze ich mich wieder allein in das nächste Abenteuer, morgen früh geht es mit dem Bus nach Kuala Lumpur. Ich bin gespannt was mich dort erwartet, ihr werdet es dann lesen 🙂
Viele Grüße, die Sylvi


   Feb 26

Seekrank am Wa(h)lmontag, Goodbye Sandfly und das Stinkeland Mordor

Es ist viel passiert, z.B. habe ich Appelkoeken nach echt holländischem Rezept im Supermarkt gefunden. Was für ein schöner Augenblick, ich liebe Appelkoeken 🙂20120226-214046.jpg

Aber was natürlich auch spannend war, war der Montag in Kaikoura. Als wir uns sehr früh morgens zum Whalewatch Headquarter quälten, wunderte ich mich beim Check-in über diverse Warnungen über Seekrankheit. Es amüsierte mich, dass dort irgendwelche Tabletten verkauft wurden, schließlich bin ich ja ein echter Seehase und war noch nie Seekrank, NIE! Das ist was für Landeier!
Also ab auf’s Boot, ein Jetboat in groß quasi, also kein Problem. Dann ab auf’s Meer, alles cool. Da, der erste Wal in Sicht, boah, staun! Schnell zurück ins Boot, denn der nächste Wal ist in der Nähe. Aber was ist das? Irgendwie ist mir komisch, so übel, ich kann nicht mehr stehen oder gehen, sitzen ist am Schlimmsten. Wo ist die Sickbag? Und wo ist die Farbe aus meinem Gesicht hin? Ich mag es kaum öffentlich zugeben, aber ich wurde tatsächlich zum ersten Mal in meinem Leben Seekrank und war völlig entsetzt (zugegeben, ich bin es immer noch)! Aber ich war nicht die Einzige, die Crew war nonstop damit beschäftigt die Sickbags einzusammeln und haufenweise neue zu verteilen.
Darüber konnte man fast vergessen warum man diesen Trip eigentlich machte, aber nur fast. Denn einen Wal aus nähester Nähe zu betrachten und atmen zu hören verursacht einfach nur Gänsehaut und lässt alles andere ganz klein werden. Insgesamt haben wir 3 Wale gesehen und den Ältesten von dem Rudel, bestehend aus 5 Walen, am Längsten. Er hat den Spitznamen King of the Canyon und ist seit ca. 18 Jahren in dieser Bucht.
Das nächste Highlight war ein Schwarm seltener Dusky Delfine. Was sind die süüüüüß! Ich war entzückt! Es waren so viele und sie kamen ganz dicht und sprangen und tanzten und begleiteten ein wenig das Boot. Ein riesen Erlebnis!20120226-214109.jpg20120226-214101.jpg

Nach Kaikoura, was übrigens auch ein sehr hübsches Städtchen ist, wirklich wunderschön gelegen, mussten wir aufbrechen nach Piction. Von dort aus nahmen wir die erste Fähre um 06:25 Uhr nach Wellington. Also Tschüss liebe Südinsel und Hallo Nordinsel! Der Vorteil um diese Uhrzeit zu fahren ist ein traumhafter Sonnenaufgang über den Malborough Sounds, der Nachteil ist, man läuft Gefahr nichts davon mitzukriegen, weil einem immer die Augen zufallen. Die Strecke ist aber wirklich nicht allein eine Überfahrt von Süd nach Nord, sondern eine Panoramafahrt vom Allerfeinsten. Und ich war so traurig die Südinsel zu verlassen, obwohl ich in einem Punkt sehr froh bin endlich “Goodbye Sandfly” zu sagen. Diese kleinen charmanten Kreaturen erwähnte ich bereits, sie begleiteten uns dann doch einen großen Teil unserer Reise und sie hatten eine Vorliebe für meine Füße entwickelt, was dann überhaupt gar nicht mehr lustig war, wenn ich in feste Schuhe schlüpfen musste. Erst brennt es höllisch, dann juckt es wie verrückt, Alta! 20120226-214350.jpg

Nach 3 Stunden war dann Wellington da und zuerst wurde dem Te Papa Museum ein Besuch abgestattet. Es ist ein sehr großes Museum mit einer umfangreichen Sammlung rund um Neuseeland. Und es ist sogar kostenlos. Nach ca. 4-5 Stunden war immer noch nicht alles gesehen, es ist einfach zu viel und schließlich wollte man auch noch etwas von der Stadt sehen. Wellington macht einen wirklich charmanten Eindruck und ich würde es mir gerne noch mal länger ansehen, die Zeit war leider zu kurz. Aber nach einiger Zeit Südinsel war es erstmal ein kleiner Schock in einer so großen Stadt zu sein mit diesen vielen Menschen, die alle hektisch umher laufen. Und im Vergleich zu einer deutschen Großstadt ist Wellington ja noch nicht einmal groß.
Trotzdem war ich für den Augenblick froh wieder aus der Stadt rauszukommen und einen schönen Strandschlafplatz zu finden.20120226-214412.jpg

Die letzten Wochen waren voller Sonne und Sommerwärme, also traf uns nun ein Wetterumschwung mit voller Wucht. Plötzlich regnete es wasserfallartig und macht sämtliche Pläne der nächsten 2 Tage zu nichte. Denn natürlich sind in Neuseeland ausschließlich Outdoor Aktivitäten geplant und wer sagt, es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung… Den hätte ich gerne mal in dieser Situation erlebt. Zum Beispiel war der Tongario Alpine Crossing Track geschlossen, weil zu gefährlich. Man konnte die Berge ja nicht mal mehr sehen. Also dümpelten wir von Turinga und Taupo nach Rotorua und hin und her, bis das Wetter besser wurde und wir Wai-o-tapu Thermal Wonderland besuchen konnten. Naja, leider ist Wonderland eher Stinkeland. Sowas übles habe ich noch nie gerochen (rotten-egg-smell). Stinkeland ist eine geothermal aktive Ebene in der schön qualmt und mieft wie in des Teufels Reich. Würg! Aber ebenso interessant ist dieses gelbe Geblubber auch.20120226-214707.jpg

Nach einer großen Portion Mief besserte sich das Wetter dann endlich so sehr, dass der Tongario Alpine Cross wieder geöffnet wurde. Er wurde zu dem schönsten Ein-Tages-Weg in Neuseeland gewählt und ist 19,4 km lang, zu laufen in ca. 7-8 Stunden. Dieser Weg geht direkt durch Mordor im Land der Orks, vorbei am Mt Doom (Achtung, nicht sein offizieller Name, nur Spitzname seit LOTR) dem Schicksalsberg. Ich kann nicht in Worte fassen wie beeindruckend dieser Nationalpark ist und wie fantastisch sich diese knapp 20 km anfühlten, die wir übrigens in nur knapp 7 Stunden inklusive Pausen geschafft haben. Auch hier gab es wieder Mief, was das sowieso schon schwere Atmen nicht gerade einfach machte. Der Tongario Nationalpark ist übrigens auch ein beliebtes Skigebiet im Winter, kein Wunder also das auch die Kiwi Vögel hier dann Ski laufen 😉
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Heute habe ich einen wohligen Muskelkater, aber es war einer der Highlights der letzten Wochen! Und nun ist für die letzten wenigen Tage Stranderholung in Coromandel geplant!

See you, Sylvi


   Feb 18

Glitzersandsturm, Parkplatz-Zoo und ein Stück Karibik

Diesmal möchte ich mich an erster Stelle für die vielen lieben Emails und Blog-Kommentare bedanken. Ich freue mich jedes Mal sehr darüber, auch wenn ich leider nicht immer schaffe zeitnah zu antworten. Aber es ist mir eine große Freude meine Reise zu teilen. Also danke :-*
Hinweis an dieser Stelle: ich werde wieder Bilder zwischen dem Text platzieren -> scrollen

Es geht nun weiter, die Gletscher habe ich ohne Frostbeulen überstanden, denn Frostbeulen sind hier leider unbezahlbar. Heißt im Klartext: wenn du wirklich Gletscher sehen willst, dann musst du für viel viel Geld mit dem Heli rauffliegen. Also sah ich nur Gletscher von unten, war aber auch spannend. Von den Gletschern ging es weiter entlang der Westküste zu den Pfannekuchen. Schön wäre es, wenn sie denn tatsächlich aus Pfannkuchen bestehen würden, aber die Pancake Rocks sind Stein und Fels, die ihrem Namen verdanken, weil sie wie ein großer Stapel Pfannkuchen aussehen. Das war wirklich ein wunderschöner Anblick, denn die See ist an dieser Küste gewaltig und dort wird einem erst mal wieder bewusst wie winzig man eigentlich ist und wie schwach man dieser Natur gegenüber steht. Die gesamte Küste war einfach beeindruckend. Und wir haben hier Gebiet entdeckt in dem noch Kiwi Vögel leben. Diese Schilder sieht man nicht mehr häufig hier.

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Nach einer großen Portion Pfannkuchen ging es weiter Richtung Abel Tasman National Park zum Golden Bay. Auch hier hat der liebe Gott ein großes Stück Wahnsinn geschaffen. Am Golden Bay entdeckten wir zuerst einen spirituellen Ort, die Pupu Springs. Hier findet man das weltweit klarste Wasser. Es sieht aus, als würde man in ein Aquarium gucken. Die Maori befanden das Wasser für heilig und zelebrierten dort besondere Rituale. Man kann diese Kraft immer noch deutlich spüren.
Beeindruckt dessen zogen wir an den wirklich letzten Zipfel nordwestlich der Südinsel und entdeckten dort einen Traumstrand! Sowas perfektes kann doch nicht wahr sein! Aber ja, es ist wahr! Alles kneifen und augenwischen hat kein anderes Bild zum Vorschein gebracht als den perfekten Strand. Glitzernder Sand und ewige Dünen und bei Wind gab es dann Glitzersandsturn 🙂 Und auch hier gab es wieder einen Parkplatz-Zoo, diesmal auf der Tagesordnung: Pfau.

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Wie dem auch sei, irgendwann muss man auch einen Traumstrand wieder verlassen… Um neue Traumstrände zu erkunden. 🙂 Der Abel Tasman National Park ist zwar der kleinste Nationalpark, aber dafür einer der schönsten und ein echtes Muss. Und wie lässt sich ein Nationalpark mit einem Haufen schöner Buchten am Besten erkunden? Natürlich mit einem Segeltörn!
Gesegelt sind wir mit einer kleinen netten multikulti Gruppe bis Anchorage, nein, leider nicht ganz bis Alaska… Obwohl es sich zwischendurch genauso kalt anfühlte. Wie kann man auch so blöd sein und nur mit Jeans und T-Shirt bekleidet segeln gehen. Die restliche Strecke haben wir mit einem Watertaxi erkundet und in Totaranui einen geschmeidigen Strandspaziergang gemacht.

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Je länger ich hier so unterwegs bin, desto mehr Kiwis treffe ich und stelle jedesmal fest, dass sie immer sehr freundlich und hilfsbereit sind. Kiwis sind immer gesprächig, manchmal sogar eher geschwätzig, neugierig und amüsant. Also weiterhin ein gutes Englisch Training. Und die Südinsulaner lieben ihre Südinsel, nun habe ich etwas Angst vor der Nordinsel 😉 Was man da so hört….. Ein kleines Beispiel von Kiwi-Humor, siehe unten.

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Naja, aber auch ich habe innerhalb kürzester Zeit die Südinsel lieben gelernt und denke jetzt schon mit Wehmut daran in wenigen Tagen auf die Nordinsel überzusetzen. Aber da dort ebenso viele Wunder darauf warten entdeckt zu werden, ist auch etwas Vorfreude dabei.

Der Abel Tasman Park war nun schon mal grob abgegrast (ausführliche Wandertouren stehen schon fest auf der Liste für den nächsten Neuseeland Besuch), da ging es auch schon weiter zu den Malborough Sounds. Ich kann jetzt weiter langweilen mit: es ist ja so traumhaft! Verdammt, aber ich kann es nicht ändern. Dieses Land ist einfach der Kracher!

Wie dem auch sei, ich sitze nun am Kenepuru Sound mit Blick auf das türkisfarbene Wasser und freue mich auf die bereits gebuchte Whalewatch Tour in Kaikoura.

Es grüßt, die Sylvi


   Feb 13

Ich will Meer! Sandfliegen-Paradies und der beste Job der Welt

Ich war im Paradies! Nein, ich bin ja noch im Paradies. Aber fangen wir von vorne an. Freitag vor einer Woche war mein letzter Tag im ABC College. Das war etwas traurig, weil ich mich sehr wohl gefühlt habe und in kurzer Zeit nette Leute kennen lernen durfte. Aber nichts ist für die Ewigkeit!
Und wer sich noch daran erinnert wie ich in den ersten zwei Wochen maulte, der Kurs sei zu schwierig, wird sich wundern, dass ich in den letzten zwei Wochen mich gut reingefunden habe und sehr gut zurecht kam. Das Englisch stolpert zwar immer noch, aber ich habe sehr viel gelernt und eine Portion Selbstbewusstsein getankt.

Nun geht aber die spektakuläre Reise los. Nachdem ich in 4 Wochen Neuseeland eigentlich nur Queenstown sah, erlebe ich nun jeden Tag einen anderen Teil von diesem wunderbarem Land. Ich versuche nun die Bilder immer zwischen den Text zu setzen um es übersichtlicher zu halten. Also, scrollen lohnt sich 🙂

Letztes Wochenende bekam ich Reisegesellschaft und am Waitangi Day (Neuseelands einziger nationaler Feiertag, immer am 6.2.) gab es dann eine sensationelle Dartriver Safari ab Glenorchy. Die Straße von Queenstown nach Glenorchy gilt als eine der schönsten dieses Landes. Es gibt Leute, denen wird immer übel, wenn sie diese Strecke fahren müssen und Leute, denen schon übel wird, wenn sie nur daran denken. Aber man kann es auch durchaus genießen.
Von Glenorchy gab es dann einen 4W Drive zum Paradise (no exit) und der Isengard, Hobbit und X-Men Wolferine Kulisse zu einem Beech Forest. Diese bösartigen Beech Trees erschlagen gerne Menschen in dem sie ihre Äste fallen lassen, aber wir sind unbeschadet durch den Wald gekommen und konnten dann zum gemütlichen Teil übergehen: JETBOAT! Das ist ja so der Oberkracher mit einem Jetboat über den Dartriver zu heizen in einer atemberaubenden Kulisse und traumhaftem Sommerwetter. Dort stellten wir gemeinsam in unserem Boot fest, dass unser Fahrer den besten Job der Welt hat! Vor allem weil einen die lästigen Sandfliegen im Boot nicht mehr erwischen. Ja, etwas lästig sind in manchen Gegenden (besonders Westküste) die charmanten Sandfliegen und die Tatsache, dass man gezwungen ist auf einer klebrigen Schicht Sonnencreme noch eine klebrige Schicht Sandfliegenschreck aufzusprühen,….lecker! Ich mag mich dann auch nicht mehr.

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Nach drei chilligen Tagen Queenstown und einem wunderschönen Abschiedsabend bei Freunden, haben wir dann einen Campervan geholt um endlich auf die Pirsch zu gehen. Gestartet sind wir von Queenstown nach Dunedin und dort erlebte ich gleich den vollen Umfang schönster Natur. Endlich Meer! Endlich Strand! Und bei einem sehr frühen morgendlichen Strandspaziergang traf ich einen faulen Seehund, der es mir erlaubte ihn ganz nah zu betrachten, ähm,… natürlich mit einem kleinen Sicherheitsabstand, denn ich hörte, dass sie auch gerne mal beißen.
Dieser Tag war der Tag der Tiere, denn dann gab es noch die volle Pinguin Ladung. Oh mein Gott, sind die süß. Den ganzen Tag haben wir nur noch Pinguine beobachtet. Auch hier hat man die Möglichkeit sie in freier Wildbahn zu erleben, die Yellow eyed und die blauen Pinguine. Auch jede Menge Seehunde liegen faul herum. Es ist einfach herrlich!
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Von Dunedin ging es dann ins Fjiordland zum Milfordsound. Auch diese Kulissen sind einfach atemberaubend und wenn man es bis zum Tunnel im höchsten Punkt geschafft hat, trifft man auf einen weiteren Bewohner Neuseelands, allerdings ist dieser sehr sehr frech: der Kea. Ein großer Vogel, der leider keinerlei Angst vor Menschen verspürt, sondern im Gegenteil furchtbar neugierig ist und eine Vorliebe für Gummi und Plastik hegt. Vor ihm ist nichts sicher, schon gar nicht das Auto. Eine besonders beliebte Mahlzeit von Keas sind Scheibenwischer. Wohl bekomms!
Auf dem Milfordsound gab es dann die übliche Cruise, gleich am frühen Morgen ist es am Schönsten. Ansonsten ist dieser Platz und die Schiffstouren leider sehr überlaufen.

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Von Milford ging es dann über Queenstown (natürlich mit einem kleinen Zwischenstopp im Winnies) an die Westküste. Dort haben wir nun gerade die berühmten Gletscher erreicht.
Ich werde berichten, ob ich es ohne Frostbeulen überstanden habe!

Ich versuche es noch irgendwie kurz zu halten, im Grunde könnte ich mir die Finger wund tippen. Aber andererseits ist auch kaum in Worte zu fassen wie es sich hier anfühlt oder aussieht. Das muss man einfach selbst mal erlebt haben 🙂 Es lohnt sich!

Es grüßt,
die Sylvi


   Feb 02

Goodbye Queenstown

Kaum zu glauben, aber wahr: 4 Wochen sind schon wieder vorbei. Ja, es ist Wehmut dabei, denn gerade hatte ich angefangen mich richtig wohl zu fühlen. Die Zeit raste wie im Flug an mir vorbei und nun habe ich schon meinen letzten Schultag. Goodbye ABC College, Goodbye Queenstown.
Aber Hallo restliches Neuseeland! Auf der anderen Seite freue ich mich natürlich riesig darauf das restliche Land zu erkunden. Da ist der Abschiedsschmerz wieder vergessen.
Ich habe gute Bewertungen für meine Entwicklung im Englisch lernen bekommen, aber es fühlt sich ebenso immer noch wie am ersten Tag an. Ich sollte Unterricht in Kauderwelsch geben, darin bin ich gut. 🙂
Ich habe eine weitere neue Entdeckung gemacht: Kayaking. Ach, was gibt es schöneres als an einem herrlichen Sommertag auf einem See herum zu paddeln. So eine herrliche Ruhe und Entspannung, ich war hin und weg! Dazu gab es noch etwas English practise mit der Legende zum Lake Wakatipu. Ich wusste bis dato noch nicht, dass dieser See aus einem brennenden Riesen entstanden ist. Ich erzähle es euch gerne, wenn ich mal wieder Deutschland besuche 😉
Nach meinem letzten Schultag geht es dann noch mal von der Schule aus in den Kiwipark. Mal sehen, ob die dicken Kiwis sich blicken lassen.
Mittwoch werde ich dann Queenstown endgültig verlassen, vermutlich Richtung Dunedin zum Pinguine suchen. I’ll be in touch!

Diesmal werde ich euch nicht weiter mit Bildern dieser wunderschönen Landschaft quälen. Zum Abschied wird es ein paar Bilder geben, die zeigen, dass ich nicht nur alleine auf irgendwelchen Bergen herum gestolpert bin. Es gibt einen Ausschnitt mit meinem Kayak, vom Bier in der Cowboybar, das ABC im Zumba-Fieber und der letzte Ausblick aus der Schule.

Good bye & e noho ra!

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   Jan 25

Zumbamania & Disco Pogo

Nun möchte ich doch wenigstens mal kurz berichten, auch wenn die letzte Woche nicht allzu ereignisreich war. Damit möchte ich nicht sagen, dass es hier langweilig ist, im Gegenteil, jeder Tag ist einfach nur wunderbar. Aber im Augenblick lebe ich ein Stück Alltag und der ist: Schule, Hausaufgaben und den Rest vertrödeln. Ich muss ehrlich sagen, dass ich etwas erstaunt darüber bin, dass man kaum weiter weg sein könnte und es sich kaum fremd anfühlt. Nach nur 2 Wochen fühlt es sich an wie mindestens 2 Monate. Wenn man durch die Stadt läuft, trifft man immer jemanden, den man kennt und wenn man im asiatischen Supermarkt einkauft trifft es einen knallhart mit ohrenbetäubendem Disco Pogo Dingelingeling von den Atzen. Verdammt, da habe ich knapp 30 Stunden im Flugzeug gesessen und kann dem Ballermann nicht entkommen.

Englisch lernen ist immer noch hart und mir ist schmerzlich bewusst geworden, dass es ein Fehler war nur 4 Wochen zu buchen. Das reicht einfach nicht, denn ich habe die ersten 2 Wochen
gebraucht um erst mal halbwegs reinzukommen, mich einzuleben und die Leute kennen zu lernen. Gerade fange ich an mich pudelwohl zu fühlen und schon ist die Zeit wieder rum.

Also was mache ich sonst noch außer Englisch lernen und Hausaufgaben? Es gibt diverse spannende Aktivitäten hier und ich kann mich gar nicht entscheiden was ich zuerst tun soll. Freitag war ich mit einigen Mitschülern im Park eine Runde Frisbee Golf spielen. Das ist wirklich super nett, wenn nicht gerade der Wind wie verrückt bläst und der Frisbee überall hinfliegt, nur nicht ins Ziel. Am Wochenende war ich hauptsächlich wandern. Diesmal von Arrowtown aus up to the German Hill. Das war so grandios! Endlose Weite und keine Menschenseele. Natur pur und Stille. Ein Traum! Mich hätte nicht gewundert, wenn Legolas auf seinem Pferd vorbei geritten wäre. Ich hätte das übliche “Hello, how are you” gefaselt und weiter meinen Keks gegessen.

Leider habe ich es nur mal wieder übertrieben und erstens trotz LSF 50 einen entsetzlichen Sonnenbrand und zweitens entsetzliche Schmerzen in den Beinen. Die Sonne ist ein echtes Problem hier und wer hier nicht halb vermummt rumläuft ist einfach nur selbst Schuld.

Eine weitere Sache, die ich für mich entdeckte ist Zumba. Da leider die Ballettschule wegen der großen Sommerferien (in Neuseeland immer von Mitte Dezember bis Ende Januar) geschlossen ist, wurde ich quasi gezumbat oder zumbaniert?… Für die es nicht kennen: südamerikanisches Aerobic Fitness mit Tanzelementen aus Salsa, Merengue und Bachata und einiges mehr. Die Lehrerin ist ein echtes Powerpaket aus Chile und heizt ganz schön ein. Da spürt man nach nur 5 Minuten wie lange man nix mehr gemacht hat… Hust…

Für den Augenblick könnte ich hier ewig so weiterleben. 🙂

Es gibt natürlich wieder Bilder. Diesmal von beeindruckenden Wolkenformationen, kilometerlanger Ruhe, einem tapferen dicken Schaf und kleinen Ärgernissen. Wer errät in welchem Teil aus “Herr der Ringe” ich unterwegs war, bekommt ein Paar Kiwi Socken geschickt 🙂 Tipp: Bild mit Karte vom German Hill (Augenmerk Fluss) und das Bild mit der endlosen Weite und den vielen Bergen.
Gehabt euch wohl!

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   Jan 16

Die erste Woche am Ende der Welt oder “how to speak Kauderwelsch”

So, es ist Sonntag Abend und endlich habe ich mal ein paar Minuten um der Welt mitzuteilen wie es mir geht und was ich hier eigentlich so mache. Die erste Woche ist schon rum und das ging rasend schnell, sage ich euch. Also fange ich mal am Montag an mit meinem ersten Tag im ABC College. Zuerst wurden wir mit Hör-,Sprech- und Grammatiktests gequält um in Gruppen eingeteilt werden zu können. Ich hoffte ehrlich gesagt auf die Anfängerklasse, aber man stufte mich in die Mittelstufe und so bekam ich erstmal die fette Englischklatsche. What the hell want’s Val?! Val ist der Grammatik-Alptraum in Blond. Sie ist wirklich super nett und lustig, aber so verdammt schnell. Ich bin nach jedem Vormittags-Unterricht fix und fertig. Die Nachmittagsklasse ist dagegen noch harmlos. Dort geht es hauptsächlich darum die anderen Mitschüler mit irgendwelchen Anekdoten aus seinem Leben zu langweilen, hauptsache reden reden reden! Das soll jetzt nicht negativ klingen, ich schreibe das alles mit einem Augenzwinkern. Denn wir haben schon auch Spaß und lachen sehr viel. Die Mitschüler und Lehrer sind wirklich nett und die Schule hat strenge Regeln (English only! Wer was anderes sprechen will, muss raus gehen; täglich Hausaufgaben und Tagebuch schreiben). So viel zur Schule, ich würde sie übrigens unbedingt weiter empfehlen.

Nach viel Lernerei kam dann endlich das Wochenende und Samstag war ich wieder wandern. Diesmal in den Queenstown Hills. Es ist ein Wanderweg von ca. 3 Stunden, der mich natürlich wieder etwas mehr gekostet hat, aber es lohnt sich. Der Blick ist wirklich atemberaubend von da oben. Und auf dem Rückweg wurde ich noch mit etwas besonderem belohnt. Auf einer Parkbank hat sich ein “Kalifornische Wachtel” Pärchen nieder gelassen um seinen Nachwuchs in Ruhe am Boden fressbares picken zu lassen. Dieses Wachtelpaar hat aufmerksam die Gegend beobachtet und trotzdem konnte ich ganz nah rangehen. Das war ja sooooo süß.
Sonntag war ich dann mit einer Mitschülerin aus dem ABC auf der Tour mit einem Dampfschiff zu einer Schafsfarm. Dort haben sie dann verschiedene Tiere gezeigt und wie man ein Schaf naggisch macht, das arme…
Nach einer Woche traf mich übrigens die Erkenntnis was ich schrecklich vermisse: dicke Kuschelsocken. Abends wird es wirklich richtig kalt hier. Also kaufte ich heute ein paar Kiwi-Socken. Ich liebe sie jetzt schon!
Was aber das spannende daran ist, dass es sich die letzten Tage abgekühlt hat, ist ein wirklich interessantes Phänomen, dass sich durch Regen über Nacht Schnee auf den Bergen bildete. Ich dachte erst heute morgen, ich wäre blöd, weil die Berge plötzlich anders aussahen. Aber es war nur der kalte Regen, der weiss wurde.

Dies nur als kurzer Umriss von meiner ersten Woche, ich hänge noch ein paar Impressionen an von schönen Plätzen für die Hausaufgaben, den Grund warum ich noch viel Geld verdienen muss, unglaublichen Ausblicken, dicken Wachteln und Schafen und ein Bild extra für jemanden, der es schon wissen wird (ein wirklich nützliches Tool).

Weisheit des Tages: Du kannst lange im Waschsalon nach deiner 2-Dollar Münze suchen, wenn du sie zusammen mit der Wäsche in die Maschine wirfst. Nein, so funktioniert das nicht!

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   Jan 08

Welcome to Queenstown

Da bin ich nun, 2 Tage und fast 30 Flugstunden später: Queenstown, what a nice place to be!
Die Flüge waren sehr anstrengend, aber ich habe es nun überstanden. Meine Unterkunft ist sehr nett. Mein Zimmer richtig komfortabel, alles sehr sauber. Ist nur ein Sportprogramm vom allerfeinsten die Lodge zu erreichen, denn sie liegt auf einer sehr steilen Anhöhe. Wenn ich den Weg nun 4 Wochen jeden Tag laufe, kann jedes Fitnesswunder auf diesem Planeten einpacken.
Wie dem auch sei, es hat mich natürlich nicht sehr lange auf meinem Zimmer gehalten und so habe ich mich heute an meinen ersten richtigen Tag schon überanstrengt und kämpfe mit den Nebenwirkungen.
Nachdem ich den Stadtkern erkundet habe, habe ich noch einen wunderschönen Spaziergang durch einen Park und am Wasser entlang gemacht. Vom Wasser aus entdeckte ich dann Gondeln auf der anderen Seite, die einen Berg hinauf fahren. Da dachte ich mir: da will ich hin.
Der Weg war auch einfach zu finden, aber endlich angekommen hatte ich auch schon den Tipi Trail entdeckt: Weg nach oben ohne Gondel,… Zu Fuß! “Cooooool”, dachte ich im ersten Augenblick. “Verdammt, was mache ich hier”, dachte ich im zweiten Augenblick und verfluchte diesen Weg und meine Motivation schon nach wenigen Minuten. Angeblich sollte der Aufstieg eine Stunde dauern. Ich habe gefühlt mindestens doppelt so lange gebraucht. Aber ich habe durchgehalten und das Beweisfoto folgt unten gleich nach dem Beweisfoto, dass ich heile angekommen bin. Gleich nach dem ich das Foto geschossen hatte, hat mir aus heiterem Himmel ein äußerst charmantes Hündchen sein Stöckchen zu Füssen gelegt. Überhaupt ist alles sehr charmant hier. Darum deprimiert es mich auch gerade mit diesen Sprachhemmungen zu kämpfen. Die Leute hier reden miteinander, sie reden mit dir und mir… Und in wenigen Stunden werde ich endlich daran arbeiten, anstatt immer nur blöd zu gucken auch mal was nettes zu Antworten 🙂
So viel zu meinem ersten Tag! Es grüßt, die Sylvi

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   Jan 04

Es geht loooos!

Ich bin startklar, nun kann es losgehen. Im Grunde kann ich an dieser Stelle noch nicht viel sagen, da mir noch zu viele Dinge durch den Kopf gehen. Ich fange einfach an noch mal kurz meinen Plan zu erläutern für alle, die es noch nicht mitbekommen oder schon wieder vergessen haben 😉 Nach langen Überlegungen habe ich beschlossen ein Sabbatical einzulegen von ca. 5-6 Monaten. In dieser Zeit geht es darum Zeit für Dinge zu haben, die man sich schon immer erfüllen wollte. Bei mir geht es los mit einem Intensiv-Sprachkurs Englisch am ABC College in Queenstown, Neuseeland. Dieser geht 4 Wochen. Danach bin ich hoffentlich so fit, dass man mich auf den Rest der Welt loslassen kann. Anfang Februar bekomme ich eine Reisebegleitung und wir reisen gemeinsam weiter in 21 Tagen von Süd nach Nord um von Auckland nach Singapur zu fliegen. Singapur ist mit 4 Tagen eingeplant und dort trennen sich unsere Wege leider wieder. Für mich geht es dann weiter nach Malaysia, mal sehen wie weit ich komme, denn Anfang April geht es dann rüber nach Kanada. Ich lande in Vancouver und mein Traum wäre von dort eine Schiffsreise nach Alaska zu machen. Ich bin gespannt, ob es klappt. Ihr werdet es dann ja lesen!
Im Mai geht es dann wieder zurück nach Deutschland.
Ich freue mich, wenn ihr mich aus der Ferne begleiten mögt, Kommentare sind immer herzlich Willkommen!
Also dann sage ich erst mal “Good Bye”. Der nächste Eintrag kommt aus New Zealand, yiiepie!

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