Sylvatical

Sylvi goes Sabbatical

   Jan 31

Die Verlängerung

Eine Sache vergaß ich zu erwähnen während unserer Zeit in Hulhumale: Villingili. An einem Tag sind wir mit der öffentlichen Fähre nach Male und von dem Pier, an dem wir angekommen waren (nennt sich wohl auch der “neue” Pier) zu einem anderen Pier auf die genau gegenüberliegenden Seite der Insel.

Dieses kann man innerhalb 10-15 Minuten mit dem Taxi erreichen. Insgesamt sind wir 4x Taxi gefahren auf Male und können es sehr empfehlen. Die Preise sind fest, d.h. kein nerviges Verhandeln oder Diskussionen ums Taximeter. Außerdem sind die Preise durchaus günstig mit knapp 2€ pro Fahrt. Aber das wirkliche Highlight waren jedesmal die Taxifahrer, die einen immer gut gelaunt bespaßten. Von tiefgründigen Gesprächen bis zur lautstarken Bollywood-Beschallung (Lieblingsmusik des Fahrers) war alles dabei.

img_1101 Öffentlicher Strand, nicht im Bikini baden!

Aber zurück zum anderen Pier. Von hier aus verkehren mehrere öffentliche Fähren zu vielen Inseln, die man auch als Individual-Tourist besuchen kann und es fährt alle paar Minuten die Fähre nach Villingili.

Villingili ist eine sehr kleine Insel direkt neben Male. Man ist in ca. 10 Minuten drüben und hat plötzlich Ruhe und Stille und einen wunderschönen Strandabschnitt. Am ersten Strandabschnitt, den man sieht, wenn man vom Pier nach links geht, hat man auch einen coolen Blick auf Male. Wenn man ein Stück weiter läuft kommt man zu weiteren Strandabschnitten, die zum Schwimmen nicht so schön sind, aber an den man wunderbar in den typisch maledivischen Liegestühlen rumlungern kann.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Chillen auf Maledivisch

Man kann sich langsam um die Insel herum treiben lassen. Es hat eine angenehme Atmosphäre und manchmal sieht man etwas lustiges. Wir bogen um eine Ecke und ein kleiner Junge guckte uns mit seinen großen Kulleraugen an. Dann zeigte er auf etwas: es war ein Gecko, den er gefangen hatte und nun am Schwanz festhielt. Der arme Gecko! Aber das Bild mit dem Jungen, seinem Blick und wie der Gecko zwischen seinen Fingern baumelte war zu witzig. Und ich fragte mich noch Stunden danach wie er es geschafft hat einen Gecko fangen, weil die so verdammt schnell und scheu sind. 🙂

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Blick auf Male

Nun in die Verlängerung:
Wir hatten uns entschieden noch Maafushi und Gulhi zu besuchen. Wir hätten es einfach zu schade gefunden nun mal auf den Malediven zu sein und dann quasi nur die Airport Insel gesehen zu haben. Wer weiß wann es einen mal wieder ins Nirgendwo des Indischen Ozeans verschlägt.

Nach Maafushi nahmen wir die öffentliche Fähre, die jeden Nachmittag ab dem Villingili Anleger fährt. Die Fahrt dauerte ca. 2,5 Stunden. Wir hatten uns eine Lodge auf der Seite der Insel gebucht, wo nicht so viel los ist. Trotzdem konnte man von dort alles zu Fuß erreichen. So groß ist die Insel nicht.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Traumstrand Maafushi

Maafushi ist inzwischen sehr touristisch. Es gibt unzählige Hotels und einen Strandabschnitt für Touristen, an dem man im Bikini sonnenbaden und schwimmen darf. Dort ist es entsprechend voll. Wenn man aber etwas Ruhe möchte so kann man auf die andere Seite zum einheimischen Strand gehen. Der ist zum Schwimmen nicht so gut geeignet, da das Wasser sehr flach und steinig ist. Aber als wir im Wasser spazierten konnten wir direkt vor unseren Füßen einen relativ großen Manta-Rochen sehen. 🙂

Im Großen und Ganzen fanden wir Maafushi nicht sehr aufregend. Es ist zwar sehr hübsch und das Wasser sowie der Strand maledivisch, aber die Stimmung war irgendwie nicht so unseres.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Für Postkartenmotive muss man nicht ins teure Resort

Als letztes Ziel stand noch Gulhi auf unserem Plan. Morgens früh um 07:30 Uhr fährt die Fähre von Maafushi über Gulhi nach Male. Das Wetter war aber richtig schlecht. Wir wachten schon weit vor dem Wecker auf, weil wir das Geräusch solcher Regengüsse gar nicht gewohnt sind. Und von wegen kurzer tropischer Regenschauer. Es hörte gar nicht mehr auf. Die Betreiber der Lodge waren so freundlich und hatten uns ein Auto mit Fahrer und Kofferträger organisiert, so dass wir zwar trockenen Fußes zum Fähranleger kamen, aber dort dann leider erfahren mussten, dass die Fähre aufgrund eines Motorschaden nicht fuhr.

Die beiden von der Lodge hatten noch eine Weile mit uns gewartet und uns dann ein Schnellboot organisiert. So kamen wir um kurz vor 9 Uhr dann doch noch von der Insel weg. Auf dem Schnellboot waren noch 4 andere Gäste für die wir mit unserem Backpacker-Look ein lustiges Bild abgaben. Es ist wohl doch immer noch recht ungewöhnlich mit dem Rucksack auf den Malediven unterwegs zu sein.

Endlich auf Gulhi angekommen, haben wir innerhalb weniger Minuten es schon bereut, hier nicht mehr Zeit eingeplant zu haben. Diese Insel ist zwar so winzig, dass man sie in knapp 20 Minuten zu Fuß umlaufen hat, aber sie ist ein Paradies.

Da unser Zimmer noch nicht fertig war, bekamen wir eine kleine Insel Führung von einem der Hotel-Angestellten. Das erste was er uns zeigte waren kleine Haie, die am Rand im seichten Wasser schwammen, so dass man sie vom Strand aus sehen konnte. Und was da alles noch herum schwamm, bunter gings kaum. Da braucht man gar nicht mehr schnorcheln zu gehen. 😉

img_1102 Kleine Haie zum Angucken, Baby-Schildkröte zum Anfassen

Wir haben hier ein nettes deutsches Paar kennen gelernt, die sich etwas länger auf Gulhi eingenistet hatten. Richtige Entscheidung! Auch wenn die Insel klein ist, kann man doch einiges machen. Und das Gasthaus, in dem wir unser Zimmer hatten, war auch einfach perfekt. Nettes Personal, große saubere Zimmer. Wir fühlten uns pudelwohl. Umso schwerer fiel es uns am nächsten Morgen wieder aufzubrechen, aber wir hatten ja bereits alles für die Weiterreise organisiert.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Gulhi, meine Trauminsel <3

So weit, so gut. Aber manchmal kann man sich nicht auf alles verlassen. Beim Frühstück fragte einer der netten Gasthaus Mitarbeiter nach unserem Schnellboot Transfer, den wir am Vortag gebucht hatten. Wir waren uns ja sicher, dass alles organisiert war und er rief dort noch mal an um sicher zu gehen. Da kam die große Überraschung am Telefon, dass man der Meinung war wir hätten nix gebucht und uns darum auch nicht abholen würde. Okaaayyyy. Während wir also drüber nachdachten was wir nun tun könnten und uns weiter dem Frühstück widmeten, sahen wir ein etwas größeres Boot vorbei schippern. Ich fragte, ob das die öffentliche Fähre nach Male sei, die normalerweise schon längst hätte weg sein müssen, weil sie eigentlich eine Stunde früher fährt.

OLYMPUS DIGITAL CAMERA Öffentliche Fähre

Und ja, es war die Fähre nach Male, die Verspätung hatte. Also jetzt oder nie! Wir sprangen auf, wie von der Tarantel gestochen und jeder packte mit an uns mitsamt Gepäck im Regen (ja, es regnete schon wieder) noch zu dieser Fähre zu bringen. Das muss ein herrliches Bild gewesen sein wie mehrere Leute mit Schubkarre (fürs Gepäck) und Regenschirm wie Wahnsinnige durch den Matsch rannten. Und wir schafften es tatsächlich noch. 🙂 Was für eine Aktion direkt vom Frühstückstisch auf die Fähre zu fallen. Wenigstens hatten wir schon einigermaßen gepackt.

Die Einheimischen auf der Fähre haben sich auch über die Aktion amüsiert und waren sehr nett. Eine Familie ist extra zusammen gerückt um uns noch Platz zu machen. Die Fahrt war aufgrund des schlechten Wetters sehr schaukelig und einige wurden seekrank. Nach 2 Stunden rumgewackel waren aber auch unsere Mägen etwas gestresst.

Und dann folgte einer der aufwendigsten Anreisen, die ich bisher hatte:
Mit der Fähre von Gulhi nach Male. In Male mit dem Taxi von einem Fähranleger zum nächsten. Mit einer anderen Fähre von Male zum Flughafen.

Vom Flughafen Male mit dem Flieger nach Bangkok. Von Bangkok mit dem nächsten Flieger nach Phuket. Da mussten wir einige Stunden am Flughafen abgammeln, bis wir ein Taxi zum Pier nehmen konnten von dem die Boote über Koh Phi Phi nach Koh Lanta fahren. Bis wir endlich in Lanta waren, war so viel Zeit vergangen, dass wir in der Zeit von Frankfurt nach Neuseeland hätten reisen können!

So kamen wir knapp 2 Wochen später als geplant auf Koh Lanta an. 🙂

Es grüßt,
die Sylvi

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One Comment

  1. sigrid says:

    ihr zwei traumfänger – viel spaß euch!
    ein lieber gruß von sigrid/ mum

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