Nach 3,5 Wochen ist Malaysia nun für uns finish. Wir sind von Langkawi noch mal zurück nach KL. Das letzte Mal. Der Abschied ist uns nicht leicht gefallen. So raus aus der Komfort-Zone, raus aus dem Wattebausch Malaysia. Ein Land, in dem als Besucher alles so herrlich einfach ist. Außer einer Kleinigkeit. Das meist gehörte Wort für uns in den letzten 3,5 Wochen war: finish!
Roti Cenai zum Frühstück: Finish today.
Eine große Flasche Wasser im 7/11: Finish today.
Roller mieten nach 10 Uhr: Finish today.
Falafel zum Abendessen: Finish today.
Irgendwie war ziemlich viel finish. Oder wir ständig zu spät, keine Ahnung. Trotzdem hat sich meine Begeisterung vom ersten Besuch vor fast 3 Jahren auch diesmal bestätigt.
Der Flughafen Langkawi hat so richtiges Urlaubsfeeling
Ein kleines Beispiel vom letzten Tag in KL:
Ich suchte eine Postfiliale. Ging dann in den nächst besten 7/11 um zu fragen wo eine sei. Die drei gelangweilten Mitarbeiter hinter der einzigen Kasse (ein Phänomen zu dem ich später noch mal komme) verstanden mich nicht. Die junge Generation ist irgendwie nicht mehr so fit in Englisch, hatte ich manchmal den Eindruck.
Ein etwas älterer Herr hinter mir fing an zu übersetzen und bekam immerhin so heraus wo die Post ist. Anstatt es mir dann zu erklären, brachte er mich direkt dort hin. Er zog sogar für mich die Nummer, erklärte was mein Brief ungefähr kosten müsste und unterhielt mich solange mit Smalltalk bis meine Nummer aufgerufen wurde. Dann verabschiedete er sich höflich und verschwand. Ach ja, während unserer Unterhaltung kam ein jüngerer Mann noch zu uns und schenkte mir eine Nummer, die nicht so weit in der Ferne lag wie meine und ich kam geschätzte 20 Minuten früher dran. Einfach so.
Kurz zurück zu den “gelangweilten Mitarbeitern”. Die Arbeitslosenquote in Malaysia ist sehr niedrig, was natürlich super ist. Gleich anfangs waren uns schon die vielen Stellenausschreibungen aufgefallen, die man an jeder Straßenecke sieht. Das führt allerdings dazu, dass in jedem noch so kleinen 2qm Mini-Shop 3-5 Mitarbeiter stehen. Von diesen wuselt einer immer ganz fleißig herum und der Rest steht mit Handys in den Fingern gelangweilt herum. Interessantes Bild.
Die vielen kleinen gelben Punkte sind alles Bauarbeiter. Hier sehen allerdings die meisten fleißig aus. Dennoch sind z.B. auf einer deutschen Baustelle nicht so viele Mitarbeiter anwesend
In Kuala Lumpur haben wir uns 3 Tage aufgehalten um einiges zu organisieren. Garrit hat außerdem 2 Tage einen Co-Working Space genutzt. Wir wollten den Myanmar Plan weiter verfolgen, hatten noch kein Visum. Zum Glück gibt es inzwischen Online-Visa. Aber das war auch mit einigen Tücken verbunden. So brauchten wir erstmal Passfotos, nicht älter als 3 Monate. Hm. Wir haben eine gute Kamera und eine weiße Wand, also haben wir in unserem Zimmer ein Shooting gemacht. Dann sollte man im Formular als erste Adresse eine Unterkunft angeben. Also im Internet ein Guesthouse gesucht, angeschrieben, positive Antwort bekommen. Tja, und dann gab es Probleme mit der Bezahlung per Kreditkarte. Tage später, immernoch kein Visum beantragt und vor lauter Myanmar Planerei ganz vergessen, dass wir am nächsten Tag ja auch nach Thailand wollen. Wir haben uns natürlich keine Gedanken darüber gemacht, dass Thailand für das Visa on Arrival ein gebuchtes Rück- oder Weiterflugticket sehen möchte.
Lange Rede, kurzer Sinn: wir haben unzählige Stunden vorm Laptop gesessen und alles mögliche organisieren müssen. Immer wieder klappte irgendwas nicht und raubte uns wahnsinnig die Nerven. Normalerweise planen wir ja auch nicht so weit im Voraus. Letztendlich hat dann endlich alles geklappt und wir sind über Bangkok weiter nach Chiang Mai, im Norden Thailands, geflogen.
Das hatte ich mir ehrlich gesagt weniger anstrengend vorgestellt, aber der Reisetag sah folgendermaßen aus:
07:30 Uhr: Aufgestanden, gepackt, gefrühstückt
09:30 Uhr: Ausgecheckt, Busticket am Busbahnhof organisiert, Bus gesucht
11:00 Uhr: Ankunft Flughafen KLIA
13:00 Uhr: Flug nach Bangkok
14:00 Uhr: Ortszeit Ankunft Bangkok (der Flug dauert 2 Std., 1 Std. Zeitverschiebung)
Wir konnten nicht durchgecheckt werden, also Gepäck einsammeln und wieder neu einchecken, echt stressig in der Kürze der Zeit. Aber leider Zeit genug um tiefgekühlt zu werden am überklimatisierten Flughafen.
17:15 Uhr: Abflug von Bangkok nach Chiang Mai
19:15 Uhr: Nach unendlichem Kreisen über der Stadt, endlich gelandet
20:30 Uhr: Ankunft im Hostel
So kann ein Reisetag aussehen und danach ist man echt platt! Vor allem aber auch sehr hungrig und in der neuen Umgebung gleich was gutes zu essen zu finden auch noch eine kleine Herausforderung. In Thailand kann man da jedenfalls nicht viel falsch machen. Hier ist ja alles ganz lecker 😉
Bei den Kollegen der Thai habe ich mich sehr wohl gefühlt
Warum nun also Chiang Mai? Wir haben diese Stadt aus zwei Gründen gewählt. Zum einen ist es die Hochburg der Digitalen Nomanden. Heißt also, man kann hier sehr gut arbeiten. Zum Anderen ist es ein gutes Tor nach Myanmar. Chiang Mai ist der einzige Flughafen, der Mandalay in Myanmar direkt anfliegt. Wir hätten natürlich auch von Bangkok nach Yangon fliegen können, so wie es fast alle machen. Aber so machen es eben alle und wir wollten auch (noch) nicht nach Bangkok. Denn ab Ende Januar haben wir dort unseren persönlichen Local-Guide (eine Thailänderin, die ich vor 3 Jahren in Neuseeland an der Sprachschule kennengelernt habe) und arbeiten ist dort auch teurer als in Chiang Mai. Und noch so am Rande: Die Lebenshaltungskosten sind hier extrem niedrig. Und wir haben natürlich nichts gegen die Kostenersparnis.
Wat Chedi Luang ist eine buddhistische Tempelanlage in Chiang Mai
Dieser Mönch war zu Lebzeiten mit solcher Schönheit gesegnet, dass man ihn leider für eine Frau hielt. Er beschloss dann einfach fett und hässlich zu werden (Kurzversion)
!!! Immerhin gibt es eine tolle Nachricht: Wir haben von hier aus endlich geschafft unser Myanmar Visum zu beantragen und es blitzschnell zugestellt bekommen. Yieha! Da haben wir erstmal eine Runde gefeiert! 😀
Ansonsten versuchen wir gerade ständig herauszufinden was Chiang Mai so attraktiv macht. Es sind wirklich unzählige Touristen hier. Viele Amerikaner, Chinesen, aber auch Deutsche. Aber zu sehen gibt es hier eigentlich nicht viel.
Mal sehen, ob ich bis zum nächsten Blogeintrag das Geheimnis gelüftet habe.
Es grüßt,
die Sylvi
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