Sylvatical

Sylvi goes Sabbatical

   May 07

Flower Power —{-@

Ich fange an wo ich aufgehört habe, in Kelowna. Dort habe ich noch einen perfekten Sonntag erlebt. Der Sonntag hatte seinen Namen alle Ehre gemacht und die Sonne sonnte den ganzen lieben langen Tag so warm, dass ich meinen ersten T-Shirt Tag in Kanada erleben durfte. Yeah!

20120507-071947.jpg
Wie jetzt?! So mit Glocke um den Hals, oder was?!

20120507-072030.jpg
So habe ich mir Kanada vorgestellt!
20120507-075835.jpg

So wanderte ich zum Mount Knox und war begeistert von der Aussicht. Zum ersten Mal konnte ich sagen: Ja, genau so habe ich mir Kanada vorgestellt! Aber dieser perfekte Tag ging ja noch perfekt weiter. Auf dem Rückweg legte ich zwischen Mt. Knox und dem Waterfront Park eine Eis-Pause ein, als plötzlich eine Frau von weitem auf sich aufmerksam machte und mehr flüsterte als rief: Deer!
Tatsächlich, ich drehte mich um, und mitten auf dem Parkplatz eines Bürogebäudes, stand ein Hirsch. Er sprang elegant über den Zaun und graste weiter unten am Wasser eines Flusses. Ich konnte ihn eine ganze Weile beobachten. Als ich dann weiter am Fluß entlang lief, sah ich eine Infotafel auf der einige Tiere erklärt waren, die dort leben, u.a. eine Moschusratte. Cool, dachte ich, so eine will ich sehen. Und als hätte sie es gehört, kam in diesem Augenblick eine um die Ecke geschwommen. Öhm ja, wo ist die Kamera? Das läuft doch alles zu perfekt 😉

20120507-072107.jpg
Auf dem Bild nicht ganz so elegant

Aber auch ein perfekter Tag geht zu Ende und es zog uns weiter nach Penticton. Das liegt an der Südspitze des Okanagan See, genau zwischen zwei Seen. Ein kleines Städtchen mit einem sehr gutem Angebot in einem süßen Hostel. Das Publikum leider auch hier etwas schräg. So bekam ich ungefragt den kompletten Busfahrplan rauf und runter erklärt, obwohl ich doch gar nicht Bus fahren wollte. Ich wollte eigentlich nur früh-stück-en! Argh! Überhaupt kam man an diesem Kandiaten nicht unter mehrminütiger Dauerbelaberung vorbei, auch wenn man schon gar nichts mehr sagte und sich versuchte heimlich vorbei zu drücken.

20120507-072247.jpg
Penticton
20120507-072209.jpg
Holzskulpturen

Ansonsten hat Penticton eigentlich nicht so wahnsinnig viel im Frühling zu bieten. Es war noch eher im Winterschlaf. Wir sind ein wenig von See zu See gewandert und haben es uns mal gut gehen lassen in einem indischen Restaurant. Naja, es war dann auch schon unser letzter Abend. Am nächsten Morgen hieß es Abschied nehmen vom Allgäu. Nun bin ich wieder allein allein.

20120507-072137.jpg
Moschus-Ratte

20120507-072528.jpg
Wander-Ratte

Und so allein nahm ich dann den Bus nach Nelson, in die berühmt-berüchtigte Hippie Stadt! Nach nur schlappen 7 Stunden kam ich an und habe gleich den besten ersten Eindruck bekommen, den man wahrscheinlich in Nelson bekommen kann. Als ich die Straße zum Hostel suchte, sprach mich ein Hippie-Opa an mit laaaaangem Bart und einer grooooßen Trommel auf dem Rücken. Er brachte mich dann zum Hostel und zeigte mir auch den nächsten Bio-Supermarkt und erklärte mir die Öffnungszeiten dazu. Hier ist alles organic, natural und healthy. Und sehr sehr freundlich.

20120507-072332.jpg
Lange Busfahrten sinnvoll nutzen

20120507-072626.jpg
Winterwunderlandschaft im Mai

Da bin ich also, in der alternativen Stadt der Aussteiger und Künstler. Hier ist alles bunt gemischt. Es gibt viele kleine Eso- und Outdoor-Lädchen und anstatt den üblichen Café-Ketten gibt es Öko-Cafés, natürlich alles organic, natural und healthy!

20120507-072655.jpg< Kleiner Nelson Vorgeschmack, mehr gibts beim nächsten Mal

Ich traf hier ein bekanntes Gesicht wieder: Die nette Dame, die ich in Malaysia kennen lernte. Sie ist eigentlich Deutsche, lebt aber seit langer, sehr langer Zeit in Kanada. Und sie zeigte mir ihr Nelson und abends kochte sie auch noch ein leckeres thailändisches Essen für mich, natürlich organic, natural und healthy! Und: “damit ich mal was anständiges zu Essen kriege!” Ja, das war wirklich eine willkommene Abwechslung zum “Tüte aufreißen und heißes Wasser drüber” Hostel-Alltagsdinner. Außerdem kam ich mal aus dem Hostel in ein echt kanadisches Haus am Berghang. Es war wirklich wunderschön und ich kann nicht erklären wie toll es sich anfühlte mal wieder einen Abend in einem richtigen privaten Haus zu verbringen. Das klingt jetzt sicher total dämlich, aber nach monatelangem Hostelleben kommen einem die einfachsten Dinge schon wie kleine Wunder vor. Natürlich hat alles seine Vor- und Nachteile, aber ein eigenes zu Hause ist doch irgendwie was besonderes.

Ich genieße die letzten Tage meiner Reise in vollen Zügen. Ich bin echt fassungslos, dass das Ende nun so auf mich zu rast. Das sollen fast 5 Monate gewesen sein?! Ich könnte mich echt daran gewöhnen an einem warmen Sonnentag herum zu schlendern und mich hier und dort mit den Leuten zu unterhalten. Ich genieße es, dass hier so jeder mit jedem ein Schwätzchen hält und keine Sorgen zu haben, außer wo gehe ich als Nächstes hin?

Mein eigentlicher Plan war nun etwas in Nelson zu bleiben und dann gemütlich zurück nach Vancouver zu fahren, als ich plötzlich ein komisches Gefühl bekam. Ich kann Kanada doch nicht verlassen ohne die Rocky Mountains gesehen zu haben?! Also fing ich an wie wild Pläne für die Rockies zu schmieden mit tatkräftiger Unterstützung von der netten Dame, die ich aus Malaysia kannte. Dazu kam, dass ich völlig verpeilte, dass ich Mittwoch Abend schon wieder in Vancouver sein wollte. Also kommt der einzig mögliche Plan heraus: mit dem Bus nach Calgary und von dort über Banff nach Vancouver. Das wird eine insgesamt 25 stündige Busfahrt, aber meine einzige Chance zu einem erschwinglichen Preis in vmeinem knappen Zeitrahmen wenigstens einen Blick auf die Rockies zu erwischen.

Ich versuche noch bevor ich meinen Alaska-Cruise antrete zu berichten, wie letztendlich alles geklappt hat.
Bis dahin, viele liebe Grüße,
die Sylvi

You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.

2 Comments

  1. Marion says:

    Hey Sylv,
    wie witzig nach eben dieser Stadt (Penticton) habe ich mal meine Katze benannt. Ja zu dieser Zeit (in meinem früheren Leben) habe ich mal Immobilien an den Mann bzw. die Frau gebracht und diese, man glaubt es kaum, standen doch tatsächlich in Kanada. Trotzdem habe ich Kanada ja nur auf einer Durchreise (2 Tage) erlebt. Bei 20 Grad Minus und der Klopper war das unser Hotel abgebrannt ist.Naja da wars dannn kurzfristig warm. Einen ausgedehnten Urlaub werde ich irgendwann noch nachholen.
    Zu meinem prsönlichen Highlight habe ich für diese Woche das wirklich seltene Foto der “Wanderratte” gewählt. Da hast du ja einen echten Superschuss landen können:-)
    Es grüßt dich ganz lieb die Marion

  2. nis says:

    yeay!
    bämbi-grüße*

    …und viel spass in alaska!!

Leave a Reply

Your email address will not be published. Required fields are marked *