Sylvatical

Sylvi goes Sabbatical

   May 26

Alaska, Teil 2: A new you in 7 days!

Nächster Halt: Juneau, die Hauptstadt Alaskas. Ein beschauliches und abgeschiedenes Nest mit 32.000 Einwohnern, welche nur per Schiff oder Flugzeug ihre Stadt verlassen können, denn es führt keine Straße nach Juneau und somit eben auch keine raus!

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Auswegloses Juneau

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Kleines Schiffchen, perfekt ins Stadtbild eingefügt

Anfangs gab es leider jede Menge liquid sunshine, also wärmten und trockneten wir uns in einer Kneipe im Western-style, und dann kam tatsächlich die echte Sonne und wir beschlossenen einen Shuttle zum Gletscher zu nehmen. Und was soll ich sagen?! Das war ja soooo schön. Da lasse ich lieber die Bilder sprechen. Dort trafen wir auch auf einen neuen lustigen Gesellen, den wir noch nicht kannten: Gestatten, das Porcupine! Ein Stachelschwein, wie niedlich! Völlig unschüchtern schlich es seinen Weg entlang eines Baumes. Etwas später sahen wir ein zweites auf einem Baum sitzen und eine Mahlzeit zu sich nehmen.

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Mendenhall Glacier

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Lieblingsfoto

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Seufz

Und dann kamen wir auch schon an unseren letzten Halt Skagway. Die kleine Stadt ist aber echt mal ein Highlight. Völlig im Wildwest Stil mit kleinen Häusern, die sich hinter großen Fassaden verstecken. Echt süß. Spontan buchten wir eine Tour zum Summit, und überquerten damit die Grenze zu Kanada. Innerhalb von zwei Stunden von USA nach Kanada und wieder zurück, schon witzig. 😉 Es gab viiieeeel Schnee zu sehen (oder auch nicht, weil man kaum was sehen konnte ohne blind zu werden), wunderschöne Täler, eine historische Bahnstrecke und wieder ein Porcupine 😉

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Gestatten, Porcupine!

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Einmal nach Kanada und wieder zurück!

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Süß!

Der letzte Cruisetag war ein Cruisetag, aber mit Highlight. Gleich früh morgens fuhren wir in eine kleine Bucht (mit dem riesen Schiff) und waren ganz nah am Hubbard Glacier. Das hat einem gleich mal den Atem stocken lassen (auch besser bei der Kälte, die sich inzwischen eingeschlichen hatte). Immer wieder fielen haushohe Eisbrocken ins Meer, immer wieder hörte man diese Donnergeräusche wie bei einem Gewitter. Das war ein faszinierendes Spektakel. Dann gab es noch ein geschmeidiges Wendemanöver in der kleinen Bucht, aber irgendwie muss man ja wieder rauskommen.

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Ziel erreicht: blaues Eis gesehen!

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Gletscher-Action

Inzwischen waren die Tage auch für Innen-Kabinen-Bewohner deutlich länger und ich war abends kaum noch müde, weil es um 23 Uhr immer noch hell war und die Sonne gähnend langsam (aber wunderschön) unterging. Wenigstens blieb uns der Sonnenaufgang um 04:25 Uhr erspart.

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Eisberg voraus!

Tja, und dann gab es einen Gammeltag, der erschreckend schnell vorbei ging, trotz dem man irgendwie nix tat. Wo sind überhaupt die 7 Tage geblieben?
Am Tag 8 mussten wir dann relativ früh (immerhin hatten wir das große Los gezogen als fast Letzte vom Schiff zu müssen) von Bord und einen lieben langen Tag in Seward verbringen. Ja, leider ist Seward nicht wirklich groß und aufregend. Und zu allem Überfluss war es auch furchtbar kalt. Aber nach ein paar Monaten Reisen ist man lange Wartezeiten gewohnt und kriegt auch lange Stunden gut rum. Zum Beispiel besucht man den hiesigen Supermarkt und lässt sich den Einkauf von einem Typen mit Hakenhand einpacken. Und es gibt sie also doch, die Typen mit Hakenhand! Argh! Wie im Gruselfilm, nur lustigerweise hatte ich eher den Gedanken, ob er mir die Tüte nun auf dem Haken anreicht, hm. Tat er aber nicht 😉

Dann ging es Abends mit dem Alaska Railway Zug nach Anchorage. Diese Fahrt stellte sich noch mal als Highlight aller Highlights heraus. Die Strecke ist wirklich wunderschön und es gab einen Schwarzbären, ein paar Elche, unser bekanntes Stachelschwein und Weißkopfadler zu sehen. Da der Zug eher Schleichgeschwindigkeit fuhr, konnte man auch ein paar sehr schöne Fotos machen.

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Mitte Mai durch den Schnee = abstrakt!

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In den Sonnenuntergang reiten

Anchorage erreichten wir um ca. 23:20 Uhr, immer noch hell. Der Sonnenuntergang dauerte inzwischen schon fast 2 Stunden. Aber diese ausnahmsweise mal große Stadt hat im Mittsommer auch den längsten Tag mit schlappen 22 Stunden Tageslicht. Ich persönlich fand es eher schwierig diese Tatsache mit gesundem Schlaf zu verbinden, aber cool war es trotzdem irgendwie. Ansonsten machte Anchorage nicht den spannensten Eindruck, eher viel zu typisch amerikanisch.

Fazit: Alaska ist so faszinierend, wunderschön und spannend, dass ich unbedingt wieder kommen muss! Also dieses Land muss ich mir einfach noch mal genauer ansehen.

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Drama kurz vor Mitternacht

Mit nur schlappen 2,5 Stunden Verspätung erreichte ich dann spät Abends Vancouver. Immer wieder schön an Orte zu kommen, die man schon kennt. Von dem Gefühl nach Hause zu kommen mal abgesehen, macht es auch einiges einfacher nach einer langen anstrengenden Anreise. Und es war nett gleich in der Skytrain Smalltalk zu halten. Kanadier sind eben einfach sooooo nett.

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Alaska von oben
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Kanada von oben

Wehmütig sah ich meinem letzten Tag entgegen und traf noch mal eine liebes bekanntes Gesicht aus Vancouver: Die Dame, die ich in Tofino kennenlernte. Leider zeigte Vancouver sich ganz typisch regnerisch, also eher als Raincouver. Ich könnte auch sagen: der Himmel hat geweint, weil ich gehen musste *hust 😉
Also verbrachten wir den lieben langen Nachmittag im Café bei Matcha-Tee Latte (ja, ich bin verrückt geworden nach diesem fies grünem Zeug) und unverschämten kanadischen Süßigkeiten (was können die das auch so gut?!).

Ich hasse Abschiede! Aber immerhin durfte ich kurz vor meinem Abflug noch einmal typisch kanadische Freundlichkeit erleben, als die Verkäuferin im Tim Hortons mir einfach die restlichen Timbits (Mini-Berliner) schenkte, weil ich nicht mehr genug Kleingeld hatte.

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Yummy!

Und so gehen einfach mal 5 Monate ins Land und ein kleines Abenteuer zu Ende. Aber so schnell werdet ihr mich nicht los. Einen hab ich noch 😉

Frohe Pfingsten!
Es grüßt, die Sylvi

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One Comment

  1. ritscho black says:

    tja, alles hat mal ein ende.aber ich denke du gehtst wieder on tour. Wie wärs mit dem zug von berlin nach peking,shanghai?aber jetzt bist du erstmal kaputto und laß dich schön von mama bekochen und erhole dich schön!
    Ritscho

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